Back to top

Steuern sparen mit Mietbildern

„Sie wollen Ihre Firma, Praxis oder Kanzlei mit repräsentativer Kunst schmücken? Sie schrecken aber davon zurück, Zehntausende von Mark zu investieren? Die Münchner Malerin Valeska reagiert darauf mit Miet-Kunst'.“

Dies schrieb die Süddeutsche Zeitung bereits am 6. April 2001 über das Finanzierungsmodell, das von Valeska für kleine und große Unternehmen angeboten wird. Statt zu kaufen mieten die Firmen für ein oder mehrere Jahre die Werke und nutzen so einen Steuervorteil. Miet-Kunst kann beim Finanzamt abgesetzt werden, weil der Unternehmer kein Eigentum erwirbt.

Ein ausgewiesener Steuerfachmann, der Vorstandsvorsitzende der Datev eG, Prof. Dieter Kempf (inzwischen Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie) sagte damals zu dem Modell: „Die Mietaufwendungen stellen laufende, abzugsfähige Betriebsaufwendungen dar. Und man muss sich nicht um die Frage der richtigen Bewertung erworbener Objekte kümmern. Mit einem Satz: Kunstgenuss ohne den ständigen Blick auf den Kunstmarkt.“

Klar, dass der Datev-Chef für seine eigenen Büroräume Bilder anmietete. „Da wir in unserem Unternehmen auch keine Kunstsammlung anlegen wollen, lag es auf der Hand, sich für ein Mietmodell zu entscheiden. Dies gibt einem Nachfolger einmal die Möglichkeit, dies fortzuführen oder sich nach Ablauf des vereinbarten Mietzeitraums völlig anders zu entscheiden.“


Liebt Valeskas Bilder: Prof. Dieter Kempf
Warum sich der ausgewiesene Steuer-Experte für Valeskas Werke entschied? Kempf: „Der Ausgangspunkt der Überlegungen war natürlich eine seit langem bestehende große Begeisterung für ihre Bilder.“ Ihm gefiel die Formen- und Farbensprache der Künstlerin, ihre Motive, ihr besonderer Malstil.

Die Passauer Neue Presse schrieb im Zusammenhang mit dem Miet-Modell: „In ihrem Harmoniebedürfnis mag Valeska nicht, dass ein Unternehmer das falsche Bild in sein Büro hängt. Mensch und Kunst müssen zusammen passen. Und so rät sie schon mal einem Mieter von der aufregend-roten 'Leidenschaft' ab und drängt ihn sanft zur weiß-grauen 'Schneeschmelze' oder zum tiefblaufen 'Meeresschaum'.“ Frei nach dem Motto: Rote Bilder für den ruhigen Chef, blaue Bilder für den temperamentvollen Chef.

Und „Die Welt“, die über die Vermietung der Bilder an die Deutsche Telekom und die Deutsche Post berichtete, urteilte nüchtern: „Verkaufen mag sie nur ungern.“ Und berief sich dabei auf ein Zitat von Valeska: „Man legt seine Seele in ein Bild hinein. Und das ist, als wenn man ein Kind abgibt...“